030 568 333 30   |   info@web4business.de

Finanzen und Versicherungen

Zurück zur Übersicht

Finanzen + Versicherungen

Versicherung 
Freitag, 16.02.2018

Effektiver Verkauf von Goldbeständen - wie geht das?

Hintergrund

Wie immer hilft verkaufswilligen Anlegern das Internet weiter. Viele Goldhändler nennen da "ihren" Goldpreis. Die wenigsten Anleger wissen aber, dass sich die genannten Preise fast immer auf den Preis beziehen, den ein Goldkäufer zu bezahlen hat.

Preisfindung

Und schon wird es kompliziert. Es geht nämlich um die sog. Geld-Brief-Spanne. Dabei handelt es sich um eine Form der Gebührenerhebung, die auch bei einigen Wertpapieren vorkommt. Wer kauft, bezahlt den höheren sog. Briefkurs, der manchmal auch Verkaufskurs genannt wird.

Die meisten Anbieter von Goldgeschäften nennen im Internet immer nur den Briefkurs. Unerfahrene Anleger werden sich dann wundern, wenn sie ihre Goldbestände nur zum niedrigeren Geldkurs loswerden können. Die Differenz zwischen Geld- und Briefkurs bezieht sich immer nur auf einen Anbieter. Jeder Anbieter von Goldanlagen macht in der Regel seine eigene Geld-Brief-Spanne.

Bei den beliebten 1 g Barren zum Beispiel lag der Geldkurs bei einem großen Anbieter Ende Januar um mehr als 4 % unter dem Briefkurs, also dem Kurs, den ein Goldkäufer bezahlen muss. Bei den 1 kg Barren desselben Anbieters betrug der Abstand immer noch 1,6 %.

Die Geld-Brief-Spanne ist übrigens eine interessante Größe für Analysten, die wegen der Aufsplitterung der Edelmetallmärkte eigentlich wenig andere Größen zur technischen Marktanalyse zur Verfügung haben. Steigende Geld-Brief-Spannen beispielsweise zeigen an, dass der Markt angespannt ist. Tendenziell weist das auf bevorstehende größere Markt- und natürlich auch Preisveränderungen hin.

Aber auch zum Geldkurs werden viele Anleger ihr Gold nicht los, weil sie z.B. die Kunststofffolie von dem glänzenden Barren oder den schönen Münzen entfernt haben. Es geht da um den Erhaltungsgrad der Stücke. Die Abschläge für kaum sichtbare Beschädigungen erreichen schnell zweistellige Prozentzahlen. Und wer das Goldgewicht beim Kauf nicht geprüft hat - wer tut das schon - kann schlimme Überraschungen erleben. Kürzlich gab es einen Skandal mit Goldbarren, die einen Blei-Kern hatten.

Die Kosten des Kaufens, Verkaufens und Haltens von Edelmetallen werden meist, und zwar nicht nur wegen der für viele Anleger überraschenden Geld-Brief-Spanne, weit unterschätzt. Bei Anbietern von Edelmetallen fallen fast immer zusätzliche weitere Ankaufs-, Verkaufs-, Verwaltungs- und Verwahrungskosten an.

Wer alles zu Hause verwahrt, muss in Sicherheitstechnik investieren und die Hausratversicherung anpassen. Safes bei Banken sind in den letzten Jahren deutlich teurer geworden.

Fazit

Wer seinen Kunden auch beim Kauf und Wiederverkauf von deren Edelmetallbeständen helfen will oder soll, der ist gut beraten, sich das Spezialwissen zur Direktanlage in Edelmetall anzueignen.

Dieser Beitrag wurde erstellt von Helmut Kapferer.

Zurück zur Übersicht